BioFeedback und NeuroFeedback
BioFeedback ist eine wissenschaftlich fundierte, computergestützte Methode, um Gehirn und Körper zu trainieren. Es wird erfolgreich bei funktionellen Störungen des Nervensystems wie Aufmerksamkeits-/Konzentrationsstörungen, Ängsten, Stress, Peak Performance und Schlafproblemen eingesetzt. Dabei wird das eigene Nervensystem analog zu einem Krafttraining trainiert.
Um beim Krafttraining Muskeln aufzubauen, kann man das Eigengewicht, einfache Hilfsmittel und/oder Geräte nutzen. Dasselbe Prinzip wird beim BioFeedback im Resilienztraining für das Nervensystem angewandt. Computergestützt werden die physiologischen Aktivitäten wie Gehirnwellen (NeuroFeedback), Atemrhythmus, Muskelspannung, Hauttemperatur, etc. gemessen und über visuelle und auditive Rückmeldung trainiert. Dabei wird z.Bsp. ein Film geschaut, ein Buch gelesen oder Musik gehört.
Dies verbessert die (un)bewusste Selbstregulation des Nervensystems und dessen Resilienz wird gestärkt, was eine nachhaltige Verbesserung der Symptome zur Folge hat.
Methode
Weiter werden auch Techniken, welche zuhause im Alltag eingesetzt werden können, vermittelt und trainiert, wie dies im Krafttraining mit Eigengewicht eingesetzt wird.
Diese Trainings nutzen das Prinzip der operanten Konditionierung, um dem Nervensystem eine neue Fitness zu gebent
Geeignete Behandlungsfelder:
Stressbelastung und
Erschöpfung
Einschlaf- und Schlaf-
störungen / unruhiger Schlaf
Konzentration /
Aufmerksamkeit
ADHS / ADS
Ängste
Tinnitus
Migräne / Kopfschmerzen /
Zähneknirschen
Kognitive Beeinträchtigung
Psychophysiologischer Belastungstest
Je nach Situation, Belastung oder Anforderung, mit denen wir im Alltag konfrontiert werden, reagiert unser Nervensystem entspannt, angespannt oder ‘gestresst’. So wird z.Bsp. der Atem bei Belastung und Stress flacher und schneller, bei Entspannung schlägt das Herz langsamer, usw. So kann sich unser Körper den entsprechenden Situationen ideal anpassen.
Ein psychophysiologischer Belastungstest misst die Reaktionen der unterschiedlichen Körperfunktionen und etwaige vegetative Fehlregulationen können ausgewertet werden. Diese Auswertungen liefern visuelle Hinweise auf die physiologischen Parameter, die nicht im Gleichgewicht sind und mittels BioFeedback gezielt trainiert werden können.
Ziel von BioFeedback und NeuroFeedback
Ziel des BioFeedback-Trainings ist, die Flexibilität des Nervensystems wieder herzustellen, indem entsprechend zum Muskelaufbau neue Synapsen im Gehirn aufgebaut werden. Die neu trainierte Flexibilität erlaubt dem Nervensystem im Alltag bewusst von einem Zustand in einen anderen zu wechseln. Dies kann für eine schnellere Regeneration in Stresssituationen sein, um bewusst von hoher Anspannung / Konzentration innert Kürze zu Entspannung zu wechseln. Bei Ängsten erlaubt dies eine Wahrnehmung der physiologischen Reaktionen (Spannung) und durch bewusst eingesetzte Techniken wieder zu beruhigen (Entspannung).
Dieses Prinzip wird auch im Leistungssport mit Peak Performance trainiert: von kompletter Fokussierung zu vollständiger Entspannung innert kürzester Zeit.
Anhand der Symptome, Fragebogen, Messungen und des Therapieziels wird ein individuelles Training inkl. Übungen für zuhause erstellt und durchgeführt.
Geschichte
Bio- und NeuroFeedback gehören heute zu der evidenzbasierten Medizin mit zahlreichen Studien. Eine Übersicht dieser Studien hat die International Society for Neuroregulation & Research (ISNR) zusammengetragen: https://isnr.org/isnr-comprehensive-bibliography
Angefangen hat die Geschichte 1929, als Hans Berger als erster ein menschliches EEG (Elektroenzephalogramm = Gehirnstrombild) aufnehmen konnte. Er gilt als der Entdecker des ‘Alpha-Rhythmus’ mit Frequenzen zwischen 8-12Hz, der Entspannungszustand unseres Gehirns mit geschlossenen Augen. Seit den 50er/60er Jahren können folgende wichtige Wegbereiter für das Bio- und NeuroFeedback erwähnt werden (sehr gekürzte Auflistung)
Joseph Kamiya
Kontrolle über Alpha-Wellen-Produktion
Maurice Barry Sterman
Entdeckt den SMR (SensoMotorischerRhythmus) zufällig mit Versuchen bei Katzen und die positiven Wirkungen auf durch Raketentreibstoff ausgelöste epileptische Anfälle der Astronauten der NASA.
Joel Lubar und Vince Monastra
ADHS/ADS Studien; Quantitatives EEG und Brainmaps
Eugene Peniston und Paul Kulkosky
Entwicklung des Alpha-/Theta-Trainings für alkoholsüchtige Kriegsveteranen
Sue und Siegfried Othmer
Tiefstfrequenz-Ansatz (infra low frequency)
Lynda und Michael Thompson
Kombinierter Einsatz von BioFeedback und NeuroFeedback
Paul Swingle
BioFeedback for the Brain and Biomarker
Tomas Ros
Alpha Down Protokoll bei PTBS und ADHS/ADS; BrainTech Center Geneva
Universitätsspital Zürich
Tinnitus